Cairns, Cape York (Port Douglas, Cape Tribulation, Cooktown, Old Telegraph Track)

Cairns

Die Fahrt nach Cairns war sehr speziell, über Hügellandschaften wie bei uns in der Schweiz. Immer wieder sagten wir «das chänt jetzt grad so guet auch in Rotheturm si». Es wurde auch kühler, denn wir fuhren bereits auf ca. 100 müM. Im späteren Nachmittag trafen wir in Cairns auf dem Camping NRMA Cairns Holiday Park ein. Wir erhielten den letzten Platz mit Power. Er war in einer kühlen dunklen Ecke aber für uns, um die Reparatur zu machen, genau das richtige. Im Bunnings deckten wir uns ein mit Material für unsere Rep. Es dauerte Stunden und es wurde Abend bis wir soweit waren, dass das Dach für die Nacht hält. Am Morgen durften wir länger, das heisst bis 11:00 Uhr auf dem Platz bleiben und die Gummis noch am Dach zu montieren. Das alles verlief leider nicht ganz ohne Unfall…. ein Holzklotz, welcher das Dach einen Spalt offen halten musste fiel Hanspeter genau auf den Fuss und verletzte ihn so, dass er blutete wie ein Schwein und gleich seine Flip Flops mit Blut füllte. Natürlich raste ich allarmiert los ins Auto und holte unsere Apotheke und verarztete die Wunde. Während unserem Einkauf im Coles rief Hanspeter die Dame vom Airbnb an um unsere Ankunft etwas später anzukündigen. Ohhhh, das war keine gute Idee, die Dame meinte, dass wir in der nächsten viertel Stunde da sein müssen oder dann erst um 18:00 Uhr, sie hätte keine Zeit! Als wir da ankamen war es nicht ganz einfach den Eingang dieser Anlage zu finden und es gab noch einige Telefonate hin und her. Zugute Letzt hat dann doch alles geklappt und wir bezogen unsere Wohnung, welche wir zusammen und Susanne und Yves für zwei Nächte gebucht hatten. Um 18:00 Uhr kamen dann die beiden an und wir entschieden uns auswärts Essen zu gehen. Mit dem UBER fuhren wir an die Esplanade und genossen echtes italienisches Essen. Den Folgetag verbrachten wir gemütlich auf der grossen Terrasse mit Laptop, Kartenmaterial und Prospekte, um unsere gemeinsame Tour ins Cape York zu planen. Ganz schweizerisch fand dann unser Nachtessen statt, es gab nämlich Aeplermaccaronen mit Öpfelstückli, mhhhh so fein.

Reise nach Cape York (Port Douglas, Cape Tribulation, Cooktown, Old Telegraph Track, Eliot Falls, Fruit Bat Falls)

Heute mussten wir dringend in den Bunnungs um Material für den Ketanga zu besorgen. Yves und Susanne benötigten dringend eine Hebebühne für ihr Bett damit sie nicht immer das ganze abbauen oder gekrümmt darunter sitzen mussten. Gesagt getan, das Material war nun da. Jetzt gings los Richtung Norden. An der Wangetti Beach hatte es einen Lookout namens Rex wo wir einen Deltasegler sahen und auch gleich einen Start mit Biplace beobachten konnten. Zu meiner Überraschung war es nur gerade etwa 65 m Höhe bis zum Sandstrand wo der Delta zum Starten hatte. Und tatsächlich reichte es völlig, ein zwei Schritte und er hob ab und begann auch gleich Höhe zu machen. Innert kürzester Zeit war hoch über den Kreten von den bewaldeten Hügeln. In Port Douglas war ein wunderschöner Märt und wir schlenderten gemütlich zwischen den Ständen durch. Obwohl wir alle wussten, dass wir keinen Platz im Auto haben kauften wir Erdbeeren und ein rotierendes Metallteil, welches sich im Wind drehte. Freude herrschte! Auf dem Camping in Port Douglas wurde dann der Plan vom Umbau vollzogen und alle bekamen das mit. Mit Säge, Bohrmaschine und Schleifpapier nahm die Sache Gestalt an. Noch vor dem Abendessen konnten sie bereits den Test aufs Exempel machen…. und voila, es funktionierte. Auf dem Weg mussten wir mit einer kurzen Fähre einen Fluss überqueren, was eine schöne Abwechslung war. An der Cow Bay entschieden wir uns für einen Walk durch den Regenwald, allerding gegen eine Gebühr von 35 $, dafür gab es eine Art Telefon wo wir immer am entsprechenden Ort den gewünschten Text dazu hören konnten. Es war sehr schön! Nach 1,5 Std. verliessen wir diesen friedlichen Ort und fuhren weiter. Die Strasse hatte plötzlich viele Bumps und eine Empfehlung von 20 kmh und schon bald sahen wir weshalb – am Strassenrand spazierte gemütlich ein Cassowary mit zwei seiner Jungen. Das war eine Schau, denn einen solchen Vogel anzutreffen ist sehr selten. Bei der Paarung hat das Weibchen nur die Rolle von den Eiern auszutragen und zu legen, von da an übernimmt der Papa. Am anderen Morgen verliess und die Batterie im Hiru und wir mussten überbrücken. Um Sicher zu gehen wollten wir uns gleich eine neue Batterie besorgen und fuhren zu einem Pannenhelfer. In einer Scheune mit extrem viel Grümpel und ein riesen Puff rundum kamen uns zwei bellende Hunde begrüssen. Nach langem folgte noch eine Frau, welche uns erklärte, dass niemand da sei und wir nach Port Douglas müssen, was wir auch taten. Bei der ersten Garage sagte uns der Mech, dass nicht die Starterbatterie kaputt sie sondern die Verbraucherbatterie aber eine solche habe er nicht hier wir sollen es gleich nebenan versuchen. Dort kam auch ein Mech und behauptete genau das Gegenteil und verkaufte uns eine Starterbatterie. Es zeigte sich dass das auch richtig war. Auf der Rückfahrt hielten wir beim Icecream Hersteller, welche die selber macht und kauften uns je eine der kühlen Schleckwaren. Einen kurzen Halt an der Noah Beach und dann zurück zum Camping. Weil wir mit dem Platz vom Vortag nicht zufrieden waren konnten wir tauschen und erhielten zwei Plätze nebeneinander und mit Feuerstelle. Susanne und Yves fuhren bereits seit langem Brennholz mit sich und dies wollten wir nun verbrennen. Wir schafften es den Campingplatz in Rauch zu hüllen und machten uns damit keine Freunde aber schlussendlich schafften wir es unsere Würstli auf dem Grill zu garen. Es war wieder ein tolles und feines Nachtessen. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Cape Tribulations Beach. Wir liefen am Wasser entlang und entdeckten zwei kleine Haie die ganz sich nah am Ufer sich tummelten. Wir waren so vertieft mit fotografieren, dass wir die möglichen Krokodile im Wasser ganz vergassen. Der Weg weiter war auf einer Offroadpiste. Diese war sehr cool und abwechslungsreich mit bis zu 31 % Steigung darin. Der Besuch vom Bloomfield Wasserfall musste natürlich sein. Dieser war nach kurzem Marsch erreicht und wirklich toll mit viel Wasser. Das Tagesziel war Cooktown. Dort fuhren wir zu viert im Ketanga auf den Hügel und bewunderten die Aussicht und den Leuchtturm wo Captain James Cook im Jahr 1770 Schiffbruch erlitten hatte und während 45 Tage sein Schiff reparierte. Danach besuchten wir den Botanischen Garten und freuten uns über die üppige Vegetation. Zum Schluss liefen wir, mit Respekt vor Krokodilen, an der Finch Bay wo es so heftig windete, dass wir sandgestrahlt wurden. Auf dem Weg in den Norden machten wir bei Laura einen Halt wo wir von einem Emu begrüsst wurden und farbenprächtige Vögel in einem Käfig. In Musgrave übernachteten wir. Einen Kaffee und Pipipause in Coen und weiter auf der Gravelroad. Unterwegs sahen wir ein Pannenfahrzeug am Strassenrand und hielten natürlich an um uns zu erkundigen ob sie Hilfe benötigen. Nach unserer Einschätzung der Situation, welche nicht wirklich so toll aussah, parkten wir unsere Autos. Am Wohnwagen fehlte ein Rad und der Besitzer versuchte die Blattfeder, welche aus der Halterung geraten war, zu reparieren. Hanspeter bot ihm eine M 8 Gewindstange, mit entsprechender Mutter und Unterlagscheibe an, welche er freudig annahm. Wir überliessen ihn seiner Arbeit und fuhren weiter in der Annahme, dass die Beiden ihr Ziel erreichen werden. In Moreton Telegraph Station schlugen wir das Nachtlager auf. Am Morgen sahen wir zwei Kakaburras auf der Telefonleitung wie sie ganz cool uns beobachteten. Heute war der Tag vom Old Telegraph Trak. Wie die Grossen fuhren wir in den Track hinein und wurden auch sofort gefordert mit hohen Bodenwellen, grossen Löcher und tiefe Furchen. Kurz vor dem Cun shot hielten wir an und fragten uns ob wir das brauchen….. Nein, wie liessen die Autos stehen und gingen die paar Schritte zu Fuss und bewunderten mit grossem Respekt diese Bachquerung und das war noch nicht der schlimmste Teil aber für uns war es somit erledigt. Wir wählten die kürzere Strecke zurück und diese war auch weniger anspruchsvoll. Der nächste Stopp war bei den Elliot Falls wo wir alle ein kühlendes und erfrischendes Bad nahmen. Eine fantastische Landschaft und tolle Wasserläufe. Am nächsten Morgen zielten wir als erst die Fruit Bat Falls an. Wieder eine wunderschöne Flusslandschaft mit breiten aber nicht hohen Wasserfällen. Das Cape ruft und so fahren wir weiter hoch bis nach Bamaga resp. Alau Beach Camping in Umagico. Dort hatten wir einen Platz direkt am Meer und Sicht darauf. Heute war es soweit, wir erreichten das lang ersehnte Cape York. Herrlich! Das Meer war wild, der Wind stark und Leute hatte es viel. Um ein Foto vor dem Schild zu machen mussten wir anstehen. Macht nichts, wir genossen den nördlichsten Punkt von Australien mit allen Fasern. Nach ca. einer Stunde verliessen wir den speziellen Ort und fuhren zum Punsand Bay Camping wo wie wieder einen Platz direkt am Meer hatten. Da mussten wir uns ein wenig erholen und buchten gleich zwei Nächte. An all den schönen Beaches ist leider leider hohe Krokodil Gefahr und man konnte nicht Baden. Im Camping hatte es, zu unserem Glück, die Corrugation Bar und wir tranken unser wohlverdientes Bier und freuten uns auf die Pizza. Ein Faulenzertag wie es im Buch steht. Susanne verbrachte die Zeit in der Hängematte, die Männer küngelten an irgendwelchen Sachen wie Reparieren von Ketanga und ich las in meinem Buch. Zwei von uns hatten genug von den schwarzen Füssen und versuchten es mit einem Fussbad. Das Ergebnis war nur relativ….. ! Auf der Damentoiletten liess sich ein Frosch in hellem giftigen Grün genüsslich nieder. Er hatte die Grösse einer Aubergine und das Futter lief genau vor seinem grossen Maul vorbei. Dann hatte er auch immer Damenbesuch. Unser Nachtessen war wieder in der Bar aber diesemal gab es nur ein kleines Essen, so dass Susanne und Yves nachträglich noch eine Pizza bestellten. Das grosse Abenteuer hatte nun den Höhepunkt erreicht und von nun an ging es südwärts. Früher Tagwach und los gings bis nach Moreton Telegraph Station. Bei der Bramwell Junction (Abzweiger in die OTT) machten wir nochmals Kaffeepause und ich hinterlegte dort das auf der OTT gefundene Autoschild «TEE JAY». Es war nicht das Erste…..! Unterwegs nach Musgrave hielten wir bei einem fast 5 m hohen Termittenhügel und machten da eine Fotosession. Es war ein ausgezeichnetes Fotosujet. In Yarraden präsentierte uns Hanspeter seine neue Errungenschaft, welche er im Crok Tent gekauft hatte, in voller Farbenpracht. Bei Laura konnten wir endlich unsere Reifen wieder auf normalen Luftdruck erhöhen und mit unseren leicht rötlich patinierten Autos weiterfahren. Ein kleiner Abstecher zum Krater auf dem Mt. Hypipamee NP und den Wasserfällen. Das nächste Ziel war Millaa Millaa wo wir uns mit Christian und Anja verabredeten. Das gemeinsame Nachtessen im vorreservierten Restaurant ging bis spät in den Abend und der Wirt wollte längst nach Hause, aber da waren eben echte Schweizer die lieber spät als früh ins Bett wollten. Am anderen Tag suchten wir uns schon früh am Morgen einen guten Platz um die angesagte Rally zu verfolgen. Kurz vor einer interessanten Kurve platzierten wir unsere drei Troopys, in die extra dafür gemähte Wiese, hintereinander und stellten Tisch und Stühle auf um dann ein umfangreiches Frühstück zu genehmigen. Und dann gings los! Zuerst kamen die Porsches, was unser Herz natürlich gleich höherschlagen liess. Dann wurde es immer schneller und wir fanten und winkten voller Freude bis es plötzlich krachte und ein Lotus auf Kies kam und danach ins schleudern geriet. Das Auto raste auf die schmale Brücke zu und knallte voller Wucht in die Leitblanken so dass die am Rand gemütlich sitzenden drei Zuschauer nur noch die Flucht ergreifen konnten. Die Fahrer hatten riesen Glück, dass sie nicht in den Bach stürzten. Ausser mit einem Schock, stiegen die Fahrer unversehrt aus dem demolierten Vehikel. Einige von uns rannten die Strecke hoch um die folgenden Rennwagen zu warnen. Alle Rennwagen parkten direkt vor unserer «Terrasse» und so konnten wir jeden genau anschauen. Die beiden verunglückten Fahrer erholten sich bei uns und wir diskutierten die Situation und schauten uns den Film aus dem Dash Cam an. Am Schluss erfuhren wir, dass es noch mehrere Unfälle gab aber soviel wir wussten ohne Personenschaden. Es war trotzdem ein wirklich tolles Erlebnis. Wir verabschiedeten uns von Christian und Anja, welche es eher eilig hatten, weil ihnen die Zeit sonst davon lief (nur noch etwa 30 Tage bis zur Heimreise). Wir vier fuhren nach Cairns und bezogen unser gemeinsames Airbnb.