Fraser Island – die Sandinsel!

Fraser Island

Bereits Tage vorher mussten wir die Campingplätze und die Fähre reservieren was nicht ganz einfach war weil vor der Fähre die Plätze reserviert sein mussten und dabei musste man sich beeilen, denn sonst waren sie bereits ausgebucht während wir noch die folgenden Plätze prüften. Diese Insel ist eine Sandinsel mit 123 km Länge und 25 km Breite mit endlosen weissen puderfeinen Sandstränden. Hier sind nur Fahrzeuge mit 4 WD zugelassen was auch durchaus Sinn macht, denn es gibt keine Teerstrassen sondern nur Sandpisten. Bereits auf der Fähre liessen die meisten die Luft aus ihren Reifen was wir natürlich auch gleich nachmachten. Mit 25 PSI (1,7 bar) starteten wir in das Offroad-Abenteuer. Gleich zu Beginn merkten wir, dass es nur sehr schmale Sandpfade hatte, auf welchen man nicht kehren konnte und somit auch kein Gegenverkehr hatte. Man muss sich gut selbst mit HEMA orientieren damit man den richtigen Pfad nahm. Unser erster Platz war der Maheno an der Ostseite und das hiess, dass wir quer durch die Insel fahren mussten. Auf dem Weg wollten wir auch gleich beim Lake McKenzie besuchen. Ein Süsswassersee mit Sandstrand, wunderschön. Viele kamen hierher um zu Baden. Leider konnten sie kein Essen mit an den Strand nehmen und mussten im Gehäge Picknicken wegen den Dingos, welche hier ziemlich stark vertreten sind. Nach dem See fuhren wir doch voll in einen falschen Pfad und machte so einen riesen Umweg mit max zwischen 10 kmh und 30 kmh aber wir fanden unseren Schlafplatz und war ganz glücklich darüber. Hinter einer Düne direkt am Meer. Wir haben herrlich geschlafen. Gemäss unseren Reservationen mussten wir heute bis zum Sandy Cape fahren und das alles am Beach auf Sand entlang. Für uns das absolute Highlight weil wir das noch nie vorher gemacht haben. Wie auf einer Autobahn fuhren hier alle auf und ab. Vor einem Felsen mussten wir einen steilen Pfad hinauf und blieben prompt im tiefen Sand stecken. Wir liessen noch mehr Luft aus den Reifen. Sofort kamen diverse junge Leute aus ihren Autos mit Matrax, Schaufel und Seilen angerannt und halfen uns. Einer dieser Jungen fuhr dann mit Vollgas den Hiru mit Erfolg hinauf. Uff, das ging ja noch gut. Am Turtle Rooky machten wir dann lange Gesichter, denn hier mussten wir entscheiden ob durch ein Bypass mit sehr grossen Steinen und Wasser und tiefe, löchrige und schmale Fahrspur, welcher uns sofort an den Gun shot an der OTT erinnerte oder warten bis Ebbe ist und dann aussendurch und die Wellen abwarten…… Wir entschieden uns für das Zweitere und machten es uns gemütlich, warten auf Ebbe. Viele fuhren durch diesen Bypass wie wenn nicht wäre, andere blieben im Sand stecken und es dauerte mind. eine Stunde bis dieser wieder freigeschaufelt war. Wir beobachteten wie das die Erfahrenen so machten und Sprachen auch viel mit Leuten. Um 17:32 war dann Ebbe und wir betrachteten das für unser Geschmack immer noch hohe Wasser. Auch ist bis jetzt kein einziger aussen durch das Wasser gefahren. Die Gefahr, wenn wir im so nassen Sand stecken blieben und die Flut einsetzte machte uns Angst. Was nun? Die Sonne ging schon bald unter und wir waren noch weit weg vom Camping. Hanspeter ergriff den Entscheid und sagte: «chum mir probiereds durch de Bypass»! Schlimmstenfalls, wenn wir stecken bleiben und keiner mehr vorbei kommt müssten wir die Nacht dort verbringen…. Vorsichtig mit Untersetzung im 2. Gang und 3500 Umin fuhr Hanspeter mit Hiru durch diesen Pass und wir schrien vor Freude als wir es geschafft hatten. Wir waren so stolz auf Hiru und der neuen Überzeugung, dass wir das beste Auto haben. Nun aber los! Bei Ebbe so schnell wie möglich an das Sandy Cape. Gerade zum Sonnenuntergang erreichten wir den Campingplatz und waren mega erleichtert, dass alles gut ging und auch ein bisschen stolz! In der Nacht regnete es, ein mir mittlerweile völlig fremdes Geräusch und ich erwachte davon. Um 05:30 Uhr klingelte der Wecker und wir wollten uns beeilen damit wir vor der Flut wieder in den Süden fahren konnten. Ein wunder schöner Sonnenaufgang und ein Frieden herrschte an diesem Nordzipfel. Auf der Fahrt nach unten kamen wir natürlich wieder an diesem Turtle Rooky vorbei. Als wir davor standen kamen hinter uns vier Wagen und wir dachten wir schauen mal was diese machen. Diese liessen noch mehr Luft aus ihren Reifen und wir taten es ihnen gleich. Im Gespräch sagten sie uns dass sie den Bypass nehmen und wir könnten mit Funk mit ihnen in Kontakt bleiben. Wieder wie die Grossen fuhren wir der Gruppe hinterher und waren total überrascht wie easy das ging. Dank unseren Fallstudien vom Vortag und den diversen Infos, lernten wir wie man das macht. Durch den Funk kam «what the fuck are we doing at seven o’clock in the morning»! Heil am anderen Ende angekommen verabschiedeten wir uns von der Gruppe und machten erst einmal Frühstück. Die Fahrt an den Waddy Point war vergleichsweise einfach, nämlich nur Sand, allerdings zum Teil sehr tiefen Sand und wir mussten langsam fahren. Der Camping lag etwas zurück versetz aber verfügte über Toiletten und Duschen. Wir freuen uns sehr darüber, denn alle anderen Campingplätze hatten nichts, das heisst Schaufel und WC-Rolle unter den Arm und ab in den Busch. Für 3 $ konnte man/frau hier warm duschen und somit dachten wir, dass wir zusammen unter die Dusche gehen und so das warme Wasser besser nutzen konnten. Schön wäre es gewesen, aber leider wurde das Wasser nicht wirklich warm und das auch nur für 30 Sekunden. Nichtsdestotrotz war es ein tolles Gefühl frisch zu sein und frische Kleider anzuziehen. Am nächsten Morgen suchten wir die Kehrichtstelle auf um unsere gesammelten Abfälle zu entsorgen. Selbstsicher fuhren wir da hoch, entsorgten getrennt unseren Abfall (versehentlichst auch unser Teppich) und verfehlten dann prompt den Abzweiger für nach Govi Beach. Wir drehten gezwungenermassen eine Ehrenrunde nochmals durch den soeben verlassenen Campingplatz. Nun kamen wir an die uns vertraute Stelle den Indian Head, wo wir im Sand stecken geblieben sind, nur diesmal fuhren wir locker hindurch, ging ja auch bergab….. Der Rest der Strecke war alles am Beach entlang wo bereits die ersten Wellen der Flut ans Ufer züngelten. Ein Halt am Cathedral Beach musste sein, denn da konnten wir noch etwas Diesel und Wasser nachfüllen und Lebensmittel einkaufen. Weiter unten am Beach sahen wir schon von Weitem das Maheno Wrack, welches eigentlich um ca. 1970 hätte nach Asien zur Entsorgung geschleppt werden, kam dann aber in einen Cyclone und strandete eben da auf Fraser Island. Heute rostet es vor sich hin und ist für alle Touristen einbeliebtes Fotomotiv. Unser letztes Nachtlager schlugen wir an der Govi Beach auf und wunderten uns, dass wie alleine waren. Kurz bevor wir am Morgen abfuhren kamen vier Rancher um unsere Buchung zu prüfen und erklärten uns, dass wir nicht hier sondern weiter hinten hätten campen dürfen. Nun wussten wir warum wir so alleine waren aber es war trotzdem sehr schön! Der Weg über die Insel zur Fähre wollten wir nicht unterschätzen und räumten genug Zeit ein für alle Sandpfade und Löcher. Tatsächlich schafften wir es mehr als früh genug und mussten an der Anlegestelle der Fähre ca. zwei Stunden warten. Diese Zeit nutzten wir um unsere Reifen wieder auf 50 PSI zu pumpen, etwas kleines zu Essen und entspannen. Pünktlich um 15:00 Uhr legten wir ab von dieser sehr lehrreichen Insel. Die Überfahrt dauerte 40 Minuten. Für uns war es wie ein Kurs im Offroadfahren. Der Campingplatz Pier Caravan Park kam uns vor wie ein Luxus Platz mit wirklich tollen modernen und sauberen WC/Dusche Anlagen. Für das Nachtessen machten wir einen Spaziergang zum Boat Club, welcher uns von den netten Dame an der Reception empfohlen wurde. Ich bestellte mir Spaghetti Carbonara und die schmeckten wirklich lecker. Was ich nicht wusste, dass es viel Knoblauch an der Sauce hatte, was an und für sich kein Problem darstellte. Am nächsten Morgen hatte ich einen Termin beim Optometrist, welcher die Untersuchungen macht bevor man zum Augenarzt geht. Es war mir extrem peinlich, dass ich so stark nach Knoblauch roch. Nachdem wir die Bestätigung hatten, dass alles in Ordnung sei, gingen wir in unser Lieblingsgeschäft in den Bunnings und posteten uns einen neuen Teppich. Grasgrün 1m auf 1m genau für unseren Einstig in den Hiru. Juhui!