Gibb River Road (Windjana Gorge, Tunnel Creek NP, Fitzroy Crossing, Geikie Gorges)
In Derby starteten wir zusammen mit Susanne und Yves die Gibb River Road. Mit dem Wissen, dass sie sehr schlecht zu fahren ist fuhren wir mal nur bis zum Windjana Gorge. Dort standen wir auf einem coolen Camping wo wir am Abend ein Feuer machten, die Füsse auf den Rand stellten und uns so warmhalten konnten. Es war erstaunlich kühl. Die Nacht wurde sogar richtig kalt, so dass ich für die Folgenacht meinen zusätzlichen Schlafsack vom Autodach hinunter holen musste. Nach einem ausgedehnten Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Gorge. Der Fluss hatte nur sehr wenig Wasser und somit waren alle Krokodile (ca. 60 – 70) bei einander. Süsswasser-Krokodile sind sehr scheu, doch nicht zu unterschätzen und werden bis zu 3m lang. Sie sind beeindruckend und doch auch furchteinflössend. Wir liefen bis ganz zuhinterst in den Gorge und begegneten unterwegs einem Baum der voll mit Flughunden war. Diese machten einen riesen lärm und stinkten zum Himmel hinauf. Nach 3,5 Std. waren wir wieder zurück auf dem Camp und erholten uns von der Hitze und Marsch. Ein kühlendes und erfrischendes Fussbad (im Kübel oder zugeschnittener Wassertank) war genau das was wir brauchten. Nach dem Nachtessen liefen wir alle, ausgerüstet mit Stirn- und Taschenlampe, nochmals in die Gorges zu den Krokodilen. Wir erfuhren, dass bei Dämmerung die Flughunde Insekten über dem Wasser fangen und die Krokodile die über dem Wasser fliegenden Flughunde fressen – Fressen und gefressen werden! Doch wir warteten vergebens, denn die Flughunde flogen zwar wie auf ein Kommando aus der Gorges aber hoch über dem Wasser. Also gingen wir wieder zurück und genossen den Abend. Am andern Morgen brachen wir auf in den Tunnel Creek. Das war etwas ganz anderes als was wir bisher gesehen haben. Wir stiegen in eine Höhle und kamen uns vor wie Höhlenforscher. Mit Stirnlampe und aufgekrempelten Hosen wateten wir durch kühles Wasser in der Hoffnung, dass es nicht tiefer als Kniehoch sein wird. Immer wieder öffneten sich oben an der Decke Spalten wo das Sonnenlicht hindurch schien. Zwischendurch spannten sich die Wurzeln, der auf dem Felsen wachsenden Bäumen, einfach von der Decke bis auf den Boden wo sie Wasser fanden. Am Ende der Höhle war ein Ausgang und die Gorges öffnete sich zu einem grünen Flussbett. Natürlich mussten wir das ganze wieder zurück. Es war ergreifend schön! Mit so vielen Eindrücken endete dieser Tag. Der nächste Stopp war in Fitzroy Crossing auf einem grossen Campingplatz. An der Reception lag eine Broschüre auf, welche auf das Rodeo am Folgetag hinwies. Das wollten wir uns doch mal ansehen. Zu viert sassen wir im Hiru (Männer vorne, Frauen hinten) und fuhren an die grosse Show. Am Eingang musste man pro Person Eintritt zahlen. Unsere Männer meldeten zwei Familien an was auch sofort akzeptiert wurde und sie informierten uns, dass wir nun eine Familie sind und wir ihre «Gofen»…..! Auf der Tribüne fanden wir wunderbare Plätze von wo aus wir alles Mögliche beobachten konnten. Direkt vor uns wurden mit grossem Aufwand und Geduld ältere Menschen (Aborigines) aus einem Altersheim platziert, verpflegt und umsorgt. Als die Sonne langsam unseren Schattenplatz erreichte wurden alle Bewohner wieder umplatziert. Die jüngeren Aborigines verhielten sich eher saumässig, alles wurde einfach auf den Boden geschmissen und liegen gelassen. Der Wind tat dann seines dazu und bliess leichten Abfall in die Arena. Durch die Lautsprecher wurden die Besucher aufgefordert allen Abfall in die verteilten Abfallsäcke zu werfen. Da standen hauptsächlich Weisse auf und starteten eine Säuberung der Umgebung, mit Erfolg. Die Show startete mit Kinder die auf jungen Rindli Rodeo ritten. Danach kamen verschiedene Wettkämpfe mit Munis und Pferden. Ein Mann der neben uns sass sagte; jetzt kommt ein Bulle auf welchem noch keiner länger wie 8 Sekunden sitzen konnte. Und so war es; das Tor ging auf, der Bulle jagte hinaus und 2 Sekunden später lag der Reiter am Boden. Mit hocherhobenem Hauptes lief der Bulle geradewegs zum Ausgang hinaus als wollte er sagen: kommt mir nicht mit so langweiligen Reitern! Leider gab es auch einen Unfall und ein Reiter musste auf einer Barer hinausgetragen werden. Bei Sonnenuntergang liefen noch die Endausscheidungen und dann war das Spektakel fertig. Die Siegerehrung fand dann später in der Bar statt aber ohne uns, denn wir hatten nun genug Staub geschluckt und sehnten uns nach einer Dusche und Nachtessen. Eigentlich sollten sich nun unsere Wege mit Susanne und Yves trennen. Der Ketanga hatte einen schleichenden Plattfuss und somit gingen sie in eine Werkstatt während Hanspeter ich die Geikie Gorge in NP besuchten. Wieder eine schöne Landschaft und ganz zuhinterst am Weg kam man an den Fluss wo wir jedoch das Ufer mit Abstand genossen weil es ja hier auch Krokodile haben kann. Als wir wieder auf dem Parkplatz zurück waren kamen auch Susanne und Yves mit geflicktem Rad an. Sie wollten ebenfalls die Gorges besuchen und starteten den rund einstündigen Fussmarsch. Wir zogen weiter und meldeten ihnen von unterwegs, dass wir auf dem Camping Lavarra sind. Als wir eingerichtet waren kamen sie auch schon und wir assen gemeinsam Znacht und machten ein Feuer, welches sehr sehr viel Geduld und Aufmerksamkeit forderte. Yves übernahm diese intensive Aufgabe. Am nächsten Morgen war dann der Abschied von unseren Reisebegleitern, welche in die Bungle Bungle wollten.














